Friedensgespräch Friedensgespräch am Tag der Deutschen
Einheit
Der spanische Jurist und Kulturwissenschaftler Antonio
Pau Pedrón wird am Montag, 3. Oktober, 11 Uhr, im Osnabrücker
Rathaus den Festvortrag zum Tag der Deutschen Einheit
unter dem Titel »Deutschland in Europa: eine spanische
Perspektive« halten. Die Gesprächsleitung hat
Prof. Dr. Albrecht Weber vom Fachbereich Rechtswissenschaften
der Universität.
Zu dieser Veranstaltung, die im jährlichen Wechsel
im Kreiszentrum am Schölerberg und im Rathaus am Markt
stattfindet und von den Osnabrücker Friedensgesprächen
organisiert wird, laden Stadt, Universität und Landkreis
Osnabrück gemeinsam ein.
Pau Pedrón ist hoher Justizbeamter und hat sein Land
u.a. bei der Europäischen Union vertreten. Geboren 1953
bei Toledo, wuchs er in Marokko, Deutschland und Frankreich
sowie in Madrid auf, wo er das Colegio Alemán besuchte
und ein Studium der Rechte mit Doktorat absolvierte.
Pau Pedrón ist Mitglied des Consejo de Estado, des
höchsten Beratungsorgans der spanischen Regierung, und
der Königlichen Akademie der moralischen und politischen
Wissenschaften. Neben seiner Tätigkeit als Jurist veröffentlichte
er Studien u.a. zur deutschen Literatur. 2011 wurde
Pau Pedrón mit der Lichtenberg-Medaille der Göttinger
Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.
Die Osnabrücker Festvorträge namhafter Persönlichkeiten
aus den Nachbarländern zum Tag der Deutschen Einheit
stehen unter dem Motto »Europa sieht Deutschland«.
Spanien ist für Deutschland ein wichtiger Partner in
der Europäischen Union. Die ehemalige Kolonialmacht
bietet nicht nur beliebte Urlaubsziele, hoch entwickelte
Dienstleistungen und Produktionszweige. Das Land ist
auch Brücke in die spanischsprachige Welt, außerdem
kontrolliert es einen wichtigen Zugang nach Europa.
»In Deutschland leben heute rund 130.000 Spanier,
die ein gutes Beispiel für Integration ohne Aufgabe
der eigenen kulturellen Identität darstellen«,
heißt es auf der Website der Deutschen Botschaft in
Spanien, »umgekehrt leben nach neueren Schätzungen
weit über 500.000 deutsche Staatsangehörige dauerhaft,
d.h. länger als drei Monate im Jahr, in Spanien«.
Die jüngste Banken- und Währungskrise ist in Spanien
indessen noch nicht überwunden, und die Unabhängigkeitsbestrebungen
in Katalonien werden im übrigen Land als bedrohlich
empfunden. Die Arbeitslosenquote liegt bei über 20%,
und die Staatsverschuldung wächst weiter. Wie
beeinflussen diese Gegebenheiten die spa-nische Sicht
auf das seit 26 Jahren wiedervereinte Deutschland und
die Deutschen?
Der Eintritt ist frei. Anmeldung per E-Mail erbeten
an protokoll@osnabrueck.de. Weitere Informationen unter
www.friedensgespraeche.de, Tel. 0541 969-4668.
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