Pöttering und Lauterbach weitere Gesprächsteilnehmer
Am Osnabrücker Friedensgespräch unter dem Titel »Ukraine
– Land in der Zerreißprobe?« am Donnerstag, 26.
März, 19 Uhr, im Europa- Saal der OsnabrückHalle wird,
wie angekündigt, der Bürgermeister von Kiew und Abgeordnete
des ukrainischen Parlaments Dr. Vitali Klitschko teilnehmen.
Dies wurde jetzt aus Kiew bestätigt.
Die Waffen schweigen zwar weitgehend in der Ostukraine,
aber neue Konfrontationen werden befürchtet. Die EU
hat mit einem Assoziierungsabkommen die Öffnung der
Ukraine für die Marktwirtschaft angestoßen. Das weckte
große Hoffnungen der Menschen in der Ukraine – aber
auch Befürchtungen. Russland, das wirtschaftlich vor
allem als Rohstoffexporteur erfolgreich ist, wertet
die EU-Initiative als Kampfansage, annektierte die Krim
und unterstützt Aufständische im Donbas gegen einen
angeblich »faschistischen Putsch« in Kiew. Wechselseitige
Sanktionen haben die politischen Spannungen verschärft.
Ob in der Ostukraine eine militärische Entscheidung
gesucht werden wird, ist derzeit unabsehbar.
Das Friedensgespräch unter Leitung von Prof. Dr. Reinhold
Mokrosch sucht Antworten u.a. auf folgende Fragen: Wie
haben sich seit dem Machtwechsel die Lebensbedingungen
der Bevölkerung in der Ukraine geändert? Wofür setzt
er sich in dieser Situation Vitali Klitschko als Bürgermeister,
Parlamentsmitglied und Parteichef ein? Welche Reformen
wurden auf den Weg gebracht? Welche Rolle spielen die
Parteien bei der politischen Entwicklung des Landes?
Wie können Oligarchie und Korruption überwunden werden?
Und wie kann Frieden im Land geschaffen werden?
Nach einer glanzvollen Boxer-Karriere kandidierte Vitali
Klitschko 2006 erstmals bei den Bürgermeisterwahlen
in Kiew. Der heute 44-jährige promovierte 2000 in Sportwissenschaft.
2010 wurde er Vorsitzender der Ukrainischen Demokratischen
Allianz für Reformen (UDAR). Während der Euromaidan-Proteste
forderte Klitschko mit der rechten Swoboda-Partei und
der Vereinigung »Vaterland« des heutigen
Ministerpräsidenten Jazenjuk den Rücktritt von Präsident
Janukowytsch. 2010 erhielt Klitschko das Bundesverdienstkreuz
für seine Verdienste um die deutsch-ukrainischen Beziehungen,
2015 erhält er den Konrad-Adenauer- Preis der Stadt
Köln für sein Engagement für Frieden und Demokratie
in der Ukraine.
Dr. Hans-Gert Pöttering war 1979-2014 Mitglied des
Europaparlaments und 2007-2009 dessen Präsident. Seit
2010 ist er Vorsitzender der Konrad- Adenauer-Stiftung.
Der Jurist und Politikwissenschaftler promovierte 1974.
1989 wurde er Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück,
die ihn 1995 zum Honorarprofessor berief.
Reinhard Lauterbach studierte Slawistik und Geschichte
u.a. in Kiew und Bonn. Nach einem Volontariat beim SFB
war er 1986-2011 Redakteur des Hessischen Rundfunks
und 1998-2001 ARD-Hörfunkkorrespondent für die Ukraine
und Belarus. Seit 2013 berichtet er für Print- und Onlinemedien.
Der Eintritt ist frei. Aus Sicherheitsgründen sind
Taschen, Rucksäcke etc. an der Garderobe abzugeben.
Weitere Informationen im Internet unter www.friedensgespraeche.de.
|