Margot Käßmann und Jan Assmann erörtern die Spannung
zwischen Glauben und Toleranzgebot
Religionen versprechen Erlösung, Trost, Liebe. Im Gegensatz
dazu erlebt die Welt aktuell, wie Religionen und Religionsangehörige
als Gewaltakteure und Verächter Andersgläubiger agieren.
Die Ansprüche der Glaubensgemeinschaften auf absolute
Geltung ihrer Wahrheiten geraten in Konflikt miteinander
- Sind sie auch fähig, einander zu tolerieren?
Am Dienstag, 21. Oktober, 19 Uhr, diskutieren im Kongress-Saal
der Osnabrück-Halle diese und andere Fragen der Ägyptologe,
Religions- und Kulturwissenschaftler Jan Assmann und
die evangelische Theologin Margot Käßmann, die derzeit
die Aufgabe einer Botschafterin des Rates der EKD für
das Reformationsjubiläum 2017 wahrnimmt.
Jan Assmann war nach seinem Studium der Ägyptologie,
Archäologie und Gräzistik in München, Heidelberg, Paris
und Göttingen Stipendiat am Deutschen Archäologischen
Institut in Kairo. Von 1976 bis 2003 lehrte er als Professor
für Ägyptologie an der Universität Heidelberg, seither
ist er Honorarprofessor für allgemeine Kulturwissenschaft
an der Universität Konstanz. Er publizierte zahlreiche
Schriften und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet,
darunter 2005 mit der Ehrendoktorwürde der Hebräischen
Universität Jerusalem.
Margot Käßmann absolvierte ihr Studium in Tübingen,
Edinburgh, Göttingen und Marburg und wurde 1985 zur
Pfarrerin ordiniert. 1989 promovierte sie an der Ruhr-Universität
Bochum, 1990 wurde sie Beauftragte für den Kirchlichen
Entwicklungsdienst und von 1994 bis 1996 war sie Studienleiterin
an der Ev. Akademie Hofgeismar. Danach war sie bis 1999
Generalsekretärin des Deutschen Ev. Kirchentages und
von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der Ev.-luth. Landeskirche
Hannovers. 2009 wurde sie zur Vorsitzenden des Rates
der EKD gewählt, nach Rücktritt aus diesem Amt wurde
sie 2010 zur Honorar-professorin an die Ruhr-Universität
Bochum berufen.
Die Gesprächsleitung hat der Osnabrücker Theologe Prof.
Dr. Reinhold Mokrosch.
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