Friedensgespräch im Rahmen des 2. Friedenslabors des
Theaters Osnabrück
Am Sonntag, 11. Mai, 19.30 Uhr, heißt es »Bühne
frei« für ein zweites Osnabrücker Friedensgespräch
in Kooperation mit dem Theater Osnabrück. Das Augenmerk
liegt dabei auf der Oper bzw. dem Musiktheater als -
auch - politischer Ausdrucksform. Die eingeladenen,
fachkundigen Diskussions-teilnehmer stehen für beide
Seiten ein: Musik und ihre historischen sowie politisch-gesellschaftlichen
Dimensionen.
Klaus Zehelein gilt seit seiner Zeit als Operndirektor
in Frankfurt von 1977 bis 1987 als Neuerer der Oper
in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er trug
die politische Aufbruchsstimmung der 68er-Generation
ins Musiktheater, ließ Regisseure wie Hans Neuenfels,
Ruth Berghaus und Christof Nel die großen Repertoirewerke
von Mozart, Wagner, Verdi radikal neu befragen. Seit
2003 ist er Präsident des Deutschen Bühnenvereins und
derzeit auch Präsident der Bayerischen Theaterakademie.
Lothar Zagrosek ist als Dirigent der eigentliche Musiker
in der Runde. Er war Generalmusikdirektor der Oper Stuttgart,
zuvor an der Oper Leipzig und später Chefdirigent des
Konzerthausorchesters Berlin. Er dirigierte nicht nur
alle großen Werke von Wagner, Verdi, Mozart. In vielen
Aufführungen und Aufnahmen setzte er sich immer wieder
besonders für die im Nationalsozialismus verfemten Komponisten
ein, darunter die "Theresienstädter Komponisten" wie
Ullmann, Krasa und Schulhoff, die im KZ ermordet wurden.
Udo Bermbach ist Politologe und passionierter Wagner-Spezialist.
Er ist bekannt für kompetente Analysen von Wagners Opern
- aus historischer und soziologisch-politologischer
Perspektive. Im Jahr 2000 beriet er Regisseur Jürgen
Flimm bei dessen Bayreuther »Ring«-Inszenierung.
Die Diskussion wird geleitet von der Rundfunk- und
Fernsehjournalistin Liane von Billerbeck.
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