Friedensgespräch im Theater am Domhof
Das Theater Osnabrück ist Kooperationspartner und Veranstaltungsort
für das nächste Friedensgespräch am Sonntagnachmittag,
den 15. April, um 15 Uhr. Dr. Carolin Emcke, Reinhold
Robbe und Prof. Ulrich Khuon sind eingeladen, um über
die Frage zu diskutieren, ob und wie Krieg und Frieden
Themen für die Bühne sein können.
Die Publizistin und Reporterin Carolin Emcke berichtete
u.a. für den SPIEGEL aus vielen internationalen Krisengebieten.
Reinhold Robbe, der frühere Wehrbeauftragte des Deutschen
Bundestages war lange Jahre Ansprechpartner für viele
Soldaten, die seit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr
auf dem Balkan und in Afghanistan immer häufiger auch
an Kampfhandlungen teilnehmen. Mit Ulrich Khuon ist
ein Theaterintendant dritter Gesprächspartner in der
Runde, der immer wieder der Aktualität politischer Entwicklungen
in der Auswahl von neuen Stücken für den Spielplan der
von ihm geleiteten Bühnen - das Deutsche Theater in
Berlin oder das Hamburger Thalia Theater - Rechnung
getragen hat. Seit 2008 engagiert sich Khuon auch im
Stiftungsrat für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Die Gesprächsleitung übernimmt der Rundfunkjournalist
Dr. Hans Dieter Heimendahl, der für das Nordwestradio
von Radio Bremen und dem NDR leitend tätig ist.
Welche Rolle das Theater in der Auseinandersetzung
mit der oftmals kriegerischen Wirklichkeit spielen kann,
ist eine der offenen Fragen, die zu behandeln sein werden.
Angesichts der allgegenwärtigen medialen Inszenierungen
von Kriegshandlungen selbst stellt sich aber auch das
Problem, ob die Trennung von Theater auf der einen und
vermeintlicher Realität auf der anderen Seite überhaupt
noch Sinn macht. Krieg und Frieden standen schon am
Anfang des abendländischen Theaters: "Die Perser" von
Aischylos hatten bei ihrer Uraufführung vor 2.484 Jahren
ein brandaktuelles Thema: die Schlacht von Salamis,
die gerade acht Jahre zuvor stattgefunden hatte. Seitdem
haben Autoren immer wieder versucht, Krieg und Gewalt
auf die Bühne zu bringen, sei es zum Zweck der Verherrlichung,
sei es als moralische Mahnung.
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