Friedensgespräch anlässlich der Fußball-WM in Südafrika
Schönste Nebensache der Welt, so wird oft gesagt, sei
der Fußball. Zur unbedingten Hauptsache wird sie für
manche, wenn die Emotionen die Grenzen des Erlaubten
überschreiten. Auf dem Platz wie auf der Tribüne drohen
dann Kontrollverlust und Aggression. Im Gegenzug herrschen
Begeisterung über gelungene Spielzüge, geniale Einzelleistungen
und Torerfolge, über Gesten der Fairness und weltumspannende
Fußballfreundschaften.
Ein Podium der Friedensgespräche am 6. Mai, 19 Uhr,
im Kongress-Saal der OsnabrückHalle soll den widersprüchlichen
Erscheinungsbildern, die der Fußball bietet, auf den
Grund gehen. Dabei kooperieren die Friedensgespräche
mit dem Afrika-Festival 2010. Dessen Schirmherr Willi
Lemke ist als UN-Sonderberater für Sport im Dienst von
Entwicklung und Frieden prominenter Gast auf dem Podium.
Nia Künzer, die frühere Frauenfußball-National- und
Bundesligaspielerin ist Fans des Ballsports mindestens
ebenso bekannt. 1980 in Botswana/Südafrika geboren,
wo die Eltern als Entwicklungshelfer arbeiteten, begann
ihre Fußball-Karriere in Deutschland. Mit dem 1. FFC
Frankfurt war Nia Künzer zwischen 1999 und 2008 siebenmal
Deutsche Meisterin und Pokalsiegerin sowie dreimal UEFA-Women's-Cup-Siegerin.
Sie nahm an 34 Länderspielen teil, darunter dem Weltmeisterschaft-Finale
2003, in dem sie das spielentscheidende »Golden
Goal« erzielte. Die studierte Diplom-Pädagogin
ist für die ARD beratend tätig und engagiert in Präventionsprojekten.
Mit wissenschaftlicher Expertise komplettiert Prof.
Dr. Gunter A. Pilz, Sportwissenschaftler an der Leibniz
Universität Hannover, die Runde. Nach dem Studium von
Soziologie, Psychologie und Volkswirtschaftslehre wurde
Pilz zum geschätzten Ratgeber für Verbände und Politik.
Er verfasste Gutachten für das Bundesinnen-ministerium
zu Fragen von Sport und Gewalt, Fanverhalten und Fankultur,
Rechtsextremismus im Sport und ist Berater des Deutschen
Fußball-Bundes.
Willi Lemke ist vor allem auch als Gesicht des Fußballvereins
Werder Bremen bekannt. Von 1981 bis 1999 war er dessen
Manager. 1999 wurde er Mitglied im Aufsichtsrat der
Werder Bremen GmbH & Co KG, seit 2005 hat er hier den
Vorsitz. Daneben versah Lemke politische Ämter: Von
1974 bis 1981 war er Landesgeschäftsführer der SPD in
Bremen, von 1999 bis 2007 Bremer Senator für Bildung
und Wissenschaft, von 2007 bis 2008 Senator für Inneres
und Sport.
Nun steht die Fußball-WM 2010 in Südafrika vor der
Tür und weckt viele Hoffnungen. Für weiße wie farbige
Bürger der Republik am Kap wie für den ganzen Kontinent
und die Welt verspricht sie große Gefühle: Spielfreude,
Schaulust, Gemeinschaftsgefühl und Stolz. Ist die Ausgrenzung
von vermeintlich ›anderen‹ nur eine kaum vermeidbare
Schattenseite des Sports?
Die Podiumsrunde wird geleitet von Prof. Dr. Christian
Wopp, Sportwissenschaftler an der Universität Osnabrück.
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