Am Dienstag, 26. Mai 2009, 19 Uhr, kommt es zu einer
transatlantischen Begegnung bei den Friedensgesprächen
in der Aula der Universität im Schloss: der US-amerikanische
Politologe Dr. Jackson Janes soll Auskünfte geben über
die Fähigkeiten der USA zu einer außenpolitischen Runderneuerung
unter Präsident Barrack Obama. Sein Gesprächspartner,
der SPD-Politiker Karsten D. Voigt, ist als Beauftragter
des Auswärtigen Amtes ein langjähriger Beobachter des
deutsch-amerikanischen Verhältnisses.
US-Präsident George Bush standen am Ende seiner Amtszeit
nicht nur die Amerikaner, sondern von Anfang auch die
Deutschen kritisch gegenüber. Er war es, der angesichts
der Terroranschläge vom September 2001 die »Solidarität«
der NATO-Staaten einforderte und den Krieg in Afghanistan
begann. In seine Amtszeit fiel auch der Krieg im Irak,
nebst abfälligen Bemerkungen über das »alte Europa«,
die Erfindung der »Achse des Bösen« sowie
den Skandalen von Guantanamó und Abu Ghraib. Mit dem
Präsidentschaftskandidaten Barrack Obama und seinem
Schlachtruf »Yes, we can!« verbindet sich
nun eine Heilserwartung, an der schon alle Kommentatoren
den sympathischen politischen Senkrechstarter aus den
Reihen der US-Demokraten vorsorglich scheitern sahen.
Aber nach den ersten einhundert Tagen im Amt ist Obama
keineswegs »entzaubert«. Die von ihm ergriffenen
Schritte zur Überwindung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise,
aber auch seine Gesprächsangebote an den Iran und seine
Mahnungen an Israelis und Palästinenser, ernsthaft den
Frieden anzustreben, genießen weiter hohe Glaubwürdigkeit.
Jackson Janes ist Direktor des American Institute for
Contemporary German Studies an der Johns Hopkins University
in Washington. Er studierte in Freiburg, Giessen und
Tübingen, wo er bis 1980 das Deutsch-Amerikanische Institut
leitete. Anschließend war er Direktor des German Marshall
Fund of the United States in Bonn. Von 1986 bis 1988
war Janes an der University of Pittsburgh tätig. Er
engagiert sich seit Jahrzehnten für die deutsch-amerikanischen
Beziehungen und berät Institutionen der US-Außenpolitik
und der transatlantischen Zusammenarbeit. Janes ist
zudem gefragter Kommentator für Rundfunk, TV und Presse
in Deutschland und in den USA.
Karsten D. Voigt hat seit 1999 das Amt des Koordinators
für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Auswärtigen
Amt inne. Er studierte Geschichte, Germanistik und Skandinavistik
in Hamburg und Frankfurt. Von 1969 bis 1973 war er Vorsitzender
der Jungsozialisten, weitere Funktionen in seiner Partei
folgten. Von 1976 bis 1998 war Voigt Mitglied des Bundestages,
von 1977 bis 1998 Mitglied der Parlamentarischen Versammlung
der NATO und von 1994-1996 deren Präsident. Von 1983
bis 1998 war Voigt außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.
Er engagiert sich u.a. im Präsidium der Deutschen Gesellschaft
für Auswärtige Politik und im Kuratorium des Berliner
Aspen-Institutes.
Das Friedensgespräch wird geleitet von Prof. Dr. Rainer
Eisfeld von der Universität Osnabrück.
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