Der bevorstehende 12. Deutsche Jugendhilfetag in Osnabrück
ist Anlass für ein Friedensgespräch am Dienstag, den 1. Juni
2004, 19 Uhr, in der Aula der Universität. Zu Gast sind Renate
Schmidt, die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend, der Sänger, Komponist und Autor Heinz Rudolf Kunze
und die frühere Bundestagsabgeordnete der PDS, Angela Marquardt.
»Wie geht die Gesellschaft mit ihrer Zukunft um?«, lautet
die Kernfrage beim Podiumsgespräch unter Leitung von Prof.
Dr. Alrun Niehage und Daniela De Ridder von der Fachhochschule
Osnabrück. Die Moderatorinnen fragen: »Ist 'Leben lernen',
das Motto des Jugendhilfetages, das probate Rezept für eine
erfolgreiche Lebensführung oder doch nur eine Art Placebo
für Jugendliche? Und welche Lehren müssen Jugendliche heute
aus den gesellschaftlichen Realitäten ziehen?« Thema werden
auch die Angebote unserer Gesellschaft an Jugendliche und
junge Erwachsene sein: neben Bildung und Karriere vor allem
Unterhaltung und Konsum: »Was bieten Musik, virtuelle Welten
und einschlägige Genussmittel?«
Renate Schmidt ist Bundesministerin mit Jugendressort seit
Oktober 2002. Die gelernte Programmiererin war als Systemanalytikerin
und Betriebsrätin tätig, bevor sie 1980 als Abgeordnete der
SPD in den Bundestag kam. Von 1990 bis 1994 amtierte sie dort
als Vizepräsidentin. Von 1994 bis 2000 war sie Vorsitzende
der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag. Seit 1997 ist Renate
Schmidt auch stellvertretende Vorsitzende ihrer Partei.
Die 1971 in Ludwigslust in Mecklenburg geborene Angela Marquardt
engagierte sich nach ihrem Abitur ab 1990 für die PDS und
wurde 1995 zur stellvertretenden Vorsitzenden ihrer Partei
gewählt. Von 1998 bis 2002 war sie als PDS-Bundestagsabgeordnete
mit besonderem Outfit oft im Blickfeld der Medien. Sie war
jugendpolitische Sprecherin ihrer Partei und Mitglied im Ausschuss
für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Im vergangenen
Jahr trat sie aus der PDS aus, in der sie keine politische
Zukunft mehr sah.
Mit Heinz Rudolf Kunze beteiligt sich ein Insider der Jugendkultur
an der Debatte. Den erfolgreichen Musiker, der auch literarisch
die Feder führt, hat jüngst bereits der Bundestag als einen
von elf Experten für die Mitwirkung in der Enquetekommission
»Kultur in Deutschland« nominiert, die unter Vorsitz von Bundestagspräsident
Thierse arbeitet. Kunze wurde 1956 im ostwestfälischen Espelkamp
geboren und wuchs in Osnabrück auf. Hier war er Mitglied der
Literarischen Gruppe und studierte Germanistik und Philosophie,
bevor er 1980 erste Erfolge als Singer/Songwriter feiern konnte.
Seither belegen viele Konzerte, Musikneuerscheinungen und
Buchveröffentlichungen seine Talente.
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