Presseinformation,
21. Oktober 2003
Wie Tau auf den Bergen Zions - Konzert "musica
pro pace" mit Friedensoratorium von Violeta Dinescu Zum Osnabrücker Friedenstag, dem Jahrestag des Westfälischen Friedensschlusses von 1648, erklingt wieder Musik in Osnabrück: Seit zehn Jahren steht die Konzertreihe »musica pro pace« der Osnabrücker Friedensgespräche mit für die vornehme Selbstverpflichtung der Stadt, für den Friedensgedanken zu werben. Diesmal
wird ein besonderer Höhepunkt erreicht: Die aus Rumänien stammende Komponistin
Violeta Dinescu hat im Auftrag der in Hannover ansässigen Hanns-Lilje-Stiftung
ein Friedensoratorium für Soli, Chor und Ensemble komponiert, dass seit
Wochen unter Leitung von Kirchenmusikdirektorin Wiltrud Fuchs einstudiert
wird. Die Uraufführung findet am Samstag, 25. Oktober 2003 um 20 Uhr
in der Kirche St. Marien am Markt statt. Es musizieren die Sinfonietta
des Osnabrücker Symphonieorchesters und die Marienkantorei Osnabrück.
Solisten sind Tanya Aspelmeier (Sopran), Betty Klein (Alt), Michel Conare
(Tenor), Christfried Bibrach (Bass). Die Komponistin gibt eine Einführung
im Friedenssaal des Rathauses um 19.15 Uhr. Das Konzert wird vom DeutschlandRadio
Berlin aufgezeichnet und am 8. November 2003 ab 20 Uhr ausgestrahlt.
Die Komponistin über ihr Werk: »Das Thema Frieden konzentriert viel Schmerz in sich, auch wenn man davon nicht direkt spricht. [...] Der Wunsch, um uns herum in kleineren und weiteren Kreisen Frieden zu haben, liegt tief in uns. Ich habe versucht, durch eine unsichtbare und unhörbare Resonanz den kollektiven Wunsch nach Frieden zu reflektieren. [...] Die Besetzung für Solisten, Chor, Bläser, Blechbläser, Saxophon, Schlagzeug und Akkordeon habe ich zusammen mit Wiltrud Fuchs entschieden. Das Wechselspiel zwischen Soli, Chor, transparenter Instrumentalbesetzung und Tutti ermöglicht eine plastische Projektion des Textes, dessen Substanz sowohl meditativen Charakter besitzt als auch intensiv und dramatisch wie in einer imaginären Oper ist. [...] Ich habe versucht, die Essenz der abendländischen Liturgie in ihrer vertikalen Projektion und homophonen Klangstruktur mit den melodischen Denkweisen der Orthodoxie in Osteuropa in Einklang zu bringen. Somit ist es ein Versuch, einen ökumenischen Gestus zu ermöglichen - die Historie eines Traumes, einer Sehnsucht, Licht im Schatten, Hoffnung in Verzweiflung zu bringen.« |