Presse-Information,
30. April 2001 Uri Avnery, Inge Günther und Abed Othman diskutieren am Donnerstag, den 10. Mai, ab 19 Uhr im Ratssitzungssaal des Osnabrücker Rathauses die aktuelle Lage im Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern. Avnery, Gründer und langjähriger Motor der israelischen Friedensbewegung »Gush Shalom« und dafür 1995 mit dem E.-M.-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet, ist einer der wenigen, die im Dialog mit den Palästinensern immer auch deren Selbstbestimmungsrecht vertreten haben. Die Sicht der unter eingeschränkter Autonomie bzw. israelischer Militärbesatzung lebenden Palästinenser vertritt der jetzt in Köln lebende Journalist Abed Othman. Inge Günther, Korrespondentin der Frankfurter Rundschau in Jerusalem, kennt beide Seiten aus langjähriger Israel-Erfahrung; sie führt das Podiumsgespräch. Täglich werden blutige Zwischenfälle aus Israel und Palästina gemeldet, seit der jetzige israelische Ministerpräsident Sharon im vergangenen Jahr den Tempelberg in Jerusalem besuchte. Im Zeichen der "Intifada" treten palästinensische Jugendliche den israelischen Soldaten gegenüber, um den Anspruch ihres Volkes auf ein Ende der Fremdherrschaft und den eigenen Staat zum Ausdruck zu bringen. Viele werden Opfer ihrer eigenen kämpferischen Entschlossenheit und der Schüsse aus den Gewehren der Ordnungsmacht. Diese versuchte zuletzt, mit einem gesteigerten Militäreinsatz an allen Orten ihre ungebrochene Souveränität zu beweisen. Worum geht es aktuell in diesem nicht endenwollenden nahöstlichen "Bürgerkrieg"? Haben sich die militärischen Strategien beider Seiten verselbständigt? Oder sind die Militäraktionen nur Teil einer neuen Runde des Polit-Pokers um die Lebensbedingungen eines künftigen Palästinenserstaates? Gibt es zivile, nachbarschaftliche Traditionen einer Koexistenz, auf die man bauen sollte? Welche Rolle spielen die Europäische Gemeinschaft und die USA? |