Lesung, Gespräch und Flötenspiel, in Kooperation mit dem Germanistischen Kolloquium der Universität Osnabrück, mit
Liao Yiwu
chinesischer Exilautor, Berlin
Karin Betz
Literaturübersetzerin und Kulturvermittlerin, Frankfurt/Main
Herbert Wiesner
Literaturkritiker, ehem. Generalsekretär des PEN-Zentrum Deutschland, Berlin
Gesprächsleitung
Prof. Dr. Christoph König, Universität Osnabrück
Liao Yiwu, 1958 in der Provinz Sichuan geboren, lebt als Exilschriftsteller in Berlin. Er floh im Jahr 2012 über Vietnam aus China und erhielt für seinen Roman Die Wiedergeburt der Ameisen im selben Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Dieser Roman steht im Mittelpunkt der Lesung – er ist allein in deutscher Sprache veröffentlicht, das chinesische Manuskript wurde stückweise aus dem Gefängnis geschmuggelt. Die eigene Familiengeschichte verschränkt sich darin mit der Geschichte Chinas. Die Greuel sind klar benannt, doch bestimmen Mut, Gelassenheit und Klarheit die Atmosphäre des Buchs. Die Freiheit der Literatur setzt sich durch.
Liao Yiwu stellte kurze Passagen im Original vor, dann las die Sinologin und Übersetzerin Karin Betz (Frankfurt am Main) aus dem Roman, und im gemeinsamen Podiumsgespräch analysierte Herbert Wiesner (Berlin), der ehemalige Generalsekretär des deutschen PEN-Zentrums, Zensur und Verfolgung der Schriftsteller in China. Christoph König (Universität Osnabrück) moderierte den Abend, der durch das Flötenspiel von Liao Yiwu schließlich zu einem kleinen Gesamtkunstwerk wurde.
27. Juni 2018, Aula der Universität, Neuer Graben 29/Schloss
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© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski