Festvortrag zum Tag der Deutschen Einheit mit
Prof. Dr. Dževad Karahasan
bosnischer Schriftsteller, Dramatiker, Essayist, Dramaturg und Literaturwissenschaftler
Gesprächsleitung
Prof. Dr. György Széll, Universität Osnabrück
Bosnien-Herzegowina wurde 1995 nach einem blutigen Bürgerkrieg unabhängig. Es ist ein kleines, Jahrtausende altes Balkanland mit nur 3,5 Millionen Einwohnern. Es ist – wie das ehemalige Jugoslawien – ein Vielvölkerstaat mit einer bewegten Geschichte. Der Erste Weltkrieg begann mit dem Attentat von Sarajewo 1914, das Massaker von Srebrenica genau vor 25 Jahren war ein schrecklicher Höhepunkt von ethnischen Auseinandersetzungen auf unserem Kontinent. Insofern ist das Zeugnis dieses Landes eine ständige Herausforderung für Frieden in Europa.
Wie sieht nun der überzeugte Europäer Dževad Karahasan nach all den Katastrophen des letzten Jahrhunderts, von denen sein Heimatland in besonderer Weise betroffen war, die Friedensperspektiven für Europa in einer globalisierten Welt?
Geboren als Sohn muslimischer Eltern in Duvno im heutigen Bosnien-Herzegowina am 25. Januar 1953, floh er während des Bürgerkriegs nach Österreich, wo er auch heute abwechselnd mit Sarajewo lebt. Er studierte Theaterwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft in Sarajewo und promovierte in Zagreb. Seither ist er als Hochschullehrer an zahlreichen Universitäten weltweit sowie als Schriftsteller und Dramatiker tätig. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise, so den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2004, die Goethe-Medaille 2012, die Ehrengabe der Heinrich Heine-Gesellschaft 2012, den Franz Nabl-Preis 2017, den Jeanette Schocken-Preis 2019 sowie den Goethepreis der Stadt Frankfurt a. M. 2020.
3. Oktober 2020, 11 Uhr, Livestream aus dem Ratssitzungssaal des Rathauses
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