Krieg und Frieden auf der (Welt-)bühne

Statements und Diskussion in Kooperation mit dem Theater Osnabrück mit

Dr. Carolin Emcke
Publizistin und Reporterin, Berlin

Reinhold Robbe
Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages a. D.

Prof. Ulrich Khuon
Intendant des Deutschen Theaters Berlin,
Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein

Gesprächsleitung
Dr. Hans Dieter Heimendahl, Radio Bremen/Nordwestradio


Am Anfang des abendländischen Theaters stand der Krieg: »Die Perser« von Aischylos hatten bei ihrer Uraufführung vor 2.484 Jahren ein brandaktuelles Thema, die Schlacht von Salamis, die gerade acht Jahre zuvor stattgefunden hatte. Seitdem haben unzählige Autoren versucht, Krieg und Gewalt auf die Bühne zu bringen, sei es als Verherrlichung, sei es als moralische Mahnung. Doch lässt sich mit Mitteln der Kunst, insbesondere des Theaters, den Realitäten von Gewalt und Krieg noch nahekommen? Macht die Trennung von Theater auf der einen und vermeintlicher Realität auf der anderen Seite in Zeiten der allgegenwärtigen (virtuellen) Inszenierungen überhaupt noch Sinn? Und welche Möglichkeiten hat die Öffentlichkeit heute für eine kritische Auseinandersetzung etwa mit den Funktionen des Militärs und der Realität seiner Akteure – konkret auch der Bundeswehr?

Dr. Carolin Emcke
Publizistin und internationale Reporterin – Geb. 1967, Studium der Philosophie, Politik und Geschichte in London, Frankfurt am Main und Harvard, Promotion. Von 1998 bis 2006 als »Spiegel«-Redakteurin u. a. in Krisengebieten in Afghanistan, Pakistan, Kosovo, Irak, Kolumbien, Libanon. 2003/2004 Gastdozentin für Politische Theorie an der Yale University, 2006-2007 Beraterin des Studiengangs »Journalismus« der Hamburg Media School. Seit 2007 weitere internationale Reisen als Reporterin sowie Vorträge, Seminare und Veröffentlichungen über Globalisierung, Theorien der Gewalt, Zeugenschaft, Photographie, kulturelle Identitäten.

Reinhold Robbe
Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages von 2005 bis 2010 – Geb. 1954, kaufmännische Berufsausbildung, Zivildienst. Tätigkeit bei der Lebenshilfe Leer, kommunalpolitisches Engagement, u. a. von 1986 bis 1994 Pressesprecher und Geschäftsführer beim SPD-Bezirk Weser/Ems. Mitglied des Bundestages von 1994 bis 2005, dort ab November 2002 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses. Seit 2010 Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Ulrich Khuon
Intendant des Deutschen Theaters Berlin seit 2009 – Geb. 1951, Studium in Freiburg, Staatsexamen in Jura, Germanistik und Theologie. Ab 1977 als Theater- und Literaturkritiker bei der Badischen Zeitung tätig; 1980 Chefdramaturg und ab 1988 Intendant am Stadttheater Konstanz. 1993 Wechsel an das Niedersächsische Staatsschauspiel Hannover. 1997 Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Ab 2000 Intendant des Hamburger Thalia Theaters. 2008 Berufung in den Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, 2011 Wahl zum Vorsitzenden der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein.


15. April 2012, 15:00 Uhr, Theater Osnabrück, Am Domhof


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© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski