Statements und Diskussion mit
Mehmet Günay
Generalkonsul der Republik Türkei in Hannover
Christiane Schlötzer
Journalistin, Süddeutsche Zeitung, Istanbul
Prof. Dr. Hüseyin Bagci
Politikwissenschaftler, Middle East Technical University Ankara
Gesprächsleitung
Prof. Dr. Roland Czada, Universität Osnabrück
Bereits 1987 stellte die Türkei einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft. Das liegt länger zurück als die deutsche Vereinigung. Erst seit 2005 werden überhaupt Beitrittsverhandlungen geführt. Die Sache zieht sich hin, »ergebnisoffen«, wie Bundeskanzlerin Merkel wiederholt betonte. Inzwischen hat sich in der Türkei vieles verändert. Seit 2002 hat die regierende AKP unter dem heutigen Ministerpräsidenten Erdogan die staatliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Modernisierung forciert. Die bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen in den kurdischen Siedlungsgebieten sind Geschichte. Das Land kann auf wirtschaftlich sehr erfolgreiche Jahre zurückblicken und gibt sich außenpolitisch selbstbewusst. Die Türkei intensiviert seit Jahren ihre Beziehungen mit dem Nahen und Mittleren Osten, mit Russland und den zentralasiatischen Staaten. Das NATO-Mitgliedsland gilt als geopolitisches Bollwerk und als Hoffungsträger, was die Stabilisierung der Region angeht. Sind diese Erwartungen berechtigt oder vergrößert sich der Abstand zur EU? Zugleich haben sich innergesellschaftliche Spannungen verschärft. In den Städten ist eine pluralistische, kritische Zivilgesellschaft erkennbar, die sich auch auf der Straße zu Wort meldet und Widerstand gegenüber der Regierung anmeldet. Der Staat reagierte zuletzt oft mit Härte, das Handeln von Polizei und Justiz ließ Zweifel an der demokratischen und rechtsstaatlichen Qualität des Landes aufkommen. Wird sich in der Türkei die begonnene Gesellschaftliche Modernisierung fortsetzen? Oder droht ein Rückfall in autoritäre, diesmal islamistisch geprägte Verhältnisse?
Christiane Schlötzer
Auslandskorrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Istanbul von 2001 bis 2005 und erneut seit 2012 – Geb. 1954, nach Journalistenausbildung und Studium der Kommunikationswissenschaft und Politik in München politische Reporterin bei der Deutschen Presse-Agentur und ab 1992 bei der »Süddeutschen«, dort ab 2005 Vizechefin des Ressorts Außenpolitik. Mitgründerin des Vereins »Journalisten helfen Journalisten e. V.« zur Unterstützung von Journalisten und ihren Familien aus Kriegs- und Krisengebieten.
Hüseyin Bagci
Professor für internationale Beziehungen an der Middle East Technical University Ankara – Geb. 1959, Studium der Politikwissenschaft und Promotion an der Universität Bonn, weitere Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren in Deutschland, Österreich und Italien. Bagci ist Autor vieler Veröffentlichungen zu außen- und sicherheitspolitischen Fragen sowie zum Verhältnis Europas bzw. Deutschlands zur Türkei.
12. Juni 2014, 19.30 Uhr, Aula der Universität, Schloss
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© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski
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