musica pro pace 2015

»1915« – Rudi Stephan und Richard Strauss

Ausführende
Osnabrücker Symphonieorchester
Andreas Hotz, Dirigent
In Kooperation mit den Bielefelder Philharmonikern

Werke
Rudi Stephan: Musik für Orchester [1912]
Richard Strauss: Eine Alpensinfonie op. 64

Moderation: Stefan Hanheide


»1915«, der Krieg erstreckt sich immer weiter über ganz Europa, Tausende junger Männer sterben auf den Schlachtfeldern. Unter ihnen auch Rudi Stephan, ein junger erfolgversprechender Komponist aus Worms. Er wurde gerade einmal 28 Jahre alt, hinterließ bei seinem Tod jedoch neben zahlreichen Liedern und Kammermusikstücken auch drei Werke für Sinfonieorchester sowie eine Oper. Zeitgenossen sahen in ihm, der auf ganz eigene Weise den Übergang von der Spätromantik in die Moderne gestaltete, eine der großen Hoffnungen für die zeitgenössische Musik. Erhalten ist aus seinem OEuvre nur ein Teil der Werke. Manuskripte und Entwürfe, die noch nicht verlegt waren, verbrannten 1945 bei einem Bombenangriff. Seine Musik für Orchester aus dem Jahr 1912 erklang in diesem Konzert an der Seite von Richard Strauss’ Alpensinfonie, die am 28. Oktober 1915, nur vier Wochen nach Rudi Stephans Tod, uraufgeführt wurde. Gleicht auf den ersten Blick die programmmusikalische Schilderung einer Bergwanderung, so ist die Alpensinfonie doch vielmehr als Bild für das menschliche Leben zu verstehen, eine Art musikalische Zusammenfassung von Strauss’ philosophischem Bekenntnis: »Ich will meine Alpensinfonie den Antichrist nennen, als da ist: sittliche Reinigung aus eigener Kraft, Befreiung durch die Arbeit, Anbetung der ewigen herrlichen Natur.« Wie auch in diesem Zitat erkennbar, spiegelt sich in dem gewaltigen Werk – als musikalischem Zeugnis seiner Zeit – nicht zuletzt Höhepunkt und heraufziehendes Ende einer Epoche wider.


7. Dezember 2015, 20 Uhr, OsnabrückHalle, Europasaal

Konzert zum Osnabrücker Friedenstag

Plakat musica pro pace 2015